Wie wir die Kartoffeln anbauen
Von der Wahl des Pflanzgutes bis zur Einlagerung
Auswahl der Pflanzkartoffeln
Die Pflanzkartoffeln stammen sowohl aus eigenem Anbau als auch von anderen Biobetrieben, die sich auf Pflanzgutvermehrung spezialisiert haben. Da die Pflanzkartoffeln allein schon durch Ihre Masse bedingt viele Krankheitserreger transportieren können, wählen wir sie besonders sorgfältig aus.
Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass Pflanzkartoffeln aus biologischem Anbau in der Regel gesünder sind als die aus konventionellem Anbau.
Vorbereitung des Pflanzgutes
Das Pflanzgut wird sorgfältig sortiert und dann entweder vorgekeimt oder in Keimstimmung gebracht. Beim Vorkeimen werden die Kartoffeln in Kistchen aufgestellt, so dass Licht und Wärme an sie heran kann. Dadurch wachsen den Kartoffeln ca. zwei cm lange Keime. Die so vorbereiteten Kartoffeln wachsen dann im Boden schneller los und somit auch den Krankheiten schneller davon. Vor allem bei frühen Sorten praktizieren wir das Vorkeimen.
Der richtige Boden für die richtige Sorte
Nicht jede Sorte wächst auf jedem Boden gleich gut und erhält vor allem nicht auf jedem Boden ihre gewünschten Qualitätseigenschaften. So pflanzen wir mehlige Sorten eher auf unsere schwereren, lehmigen Böden weil sie da mehliger werden und die Salatkartoffeln wie Nicola auf humose, anmoorige Böden, weil sie da besonders speckig werden.
Düngung
Wir düngen unsere Kartoffeln nur mit Gründüngung, Mist, Kompost und anderen organischen Düngern wie Erbsenschrot. Vor allem das Weglassen von treibenden Stickstoffdüngern und die Intensivierung des Bodenlebens durch die organischen Dünger haben einen positiven Einfluss auf den Geschmack.
Pflege der wachsenden Kartoffeln
Die Unkräuter werden von uns nur mechanisch reguliert. Durch Abschleppen der Kartoffeldämme mittels rechenartigen Striegeln und wieder Aufhäufeln der Erde werden die Unkräuter herausgerissen und verschüttet. Wenn die Kartoffeln groß genug sind, müssen sie sich selbst gegen das Unkraut schützen. Durch viele vorbeugende Maßnahmen versuchen wir die Kartoffelpflanzen gesund zu halten. Durch die richtige Sortenwahl, sorgfältige Bodenbearbeitung, ausgewogene Düngung und gesundes Pflanzgut geben wir den Pflanzen eine gute Basis, so dass sie eine erhöhte Widerstandskraft haben.
Direkte Einflussmöglichkeiten gegen die vor allem gefährliche Krautfäule gibt es auf biologischem Wege derzeit nur wenig. In Notfällen setzen wir geringe Mengen Kupfer ein, um diese Krankheit einzudämmen. Eine Anmerkung hierzu: Um solche und andere Probleme in der ökolgischen Landwirtschaft künftig besser lösen zu können, ist es dringend erforderlich dass mehr Forschungsmittel für den ökologischen Landbau zur Verfügung gestellt werden. Bitte machen Sie Ihre politischen Mandatsträger darauf aufmerksam!
Der Kartoffelkäfer
Glücklicherweise ist der Kartoffelkäfer heute kein so großes Problem mehr wie in früheren Zeiten. Dies ist zum Teil durch den verringerten Anbauumfang verursacht. Falls der Kartoffelkäfer doch mal in zu großen Scharen auftritt, so können wir ihn mit einem Absammelgerät (siehe Bild) vom Acker holen. Diese Maschine bläst die Käfer und die Larven, die am meisten fressen, von den Stauden und fängt sie in Schalen auf.
Die Ernte
Bei der Ernte ist höchste Sorgfalt geboten! Auch heute geht die Ernte trotz der eingesetzten Maschinen noch nicht ohne Handarbeit von statten. Da die Maschinen nur teilweise Kartoffeln von Steinen und Erdbrocken unterscheiden können, müssen immer einige Leute zum Verlesen der Kartoffeln auf dem Vollernter mitfahren. Bei der Einstellung der Maschine gehen wir sehr genau vor, da die Kartoffeln bei der Ernte sehr empfindlich sind und sehr leicht beschädigt werden können. Auch die Bodentemperatur darf nicht zu niedrig sein und der Boden darf nicht zu feucht und nicht zu trocken sein. Es ist also gar nicht so einfach, immer die richtigen Bedingungen für die Ernte zu finden.
Um die Qualität der Kartoffeln optimal zu erhalten, werden sie dunkel und kühl gelagert.
Dunkel, weil die Knollen sonst grün und ungeniessbar werden. Kühl, damit sie nicht vorzeitig auskeimen. Über den Winter halten wir die Temperatur im Lager mittels Ventilatoren zwischen 3° und 5° C. Die Luftfeuchtigkeit wird hoch gehalten.
Gelagert werden die Kartoffeln in grossen Kisten, die ca. 650 kg–1000 kg Kartoffeln fassen. Dies ist die schonendste Art der Lagerung, weil die Kartoffeln nicht so stark gedrückt werden wie auf grossen Haufen.
Vor dem Abpacken werden unsere Kartoffeln nach Größe sortiert und nochmals von Hand verlesen, damit nur die besten zum Verkauf kommen.
Deshalb haben wir uns entschlossen, diese wunderbare Kartoffelsorte wieder zu pflanzen. Die zweite erfolgreiche Ernte konnte eingefahren werden!
Ab Hof Verkauf
Wir haben einen Selbstbedinungsladen eingerichtet, in dem Sie von Montag bis Samstag von 8-20 Uhr unsere Kartoffeln kaufen können. Bei größeren Mengen bitten wir um vorherige Anmeldung.
Wo es unsere Kartoffeln sonst noch gibt
In den Läden der Allgäuer Lebensmittelkette Feneberg erhalten Sie unsere Kartoffeln unter dem Markennamen „von hier”. Dies ist die Hausmarke der Firma Feneberg für regional erzeugte ökologische Lebensmittel. Mehr Informationen zu diesem einzigartigen Markenprogramm erhalten Sie auf der Website der Firma Feneberg.
Natürlich erhalten Sie unsere Kartoffeln auch in vielen Naturkostläden, vom Biokistendienst „Amperhof” und auf einigen Marktständen. Lassen Sie sich doch von uns einfach eine Bezugsquelle in Ihrer Nähe mitteilen.